Wie sieht das Fliegen in der Zukunft aus und was für Veränderungen wird oder könnte es geben? Mögliche Fragen sind dabei: Wie sieht die Flugzeugkabine der Zukunft aus? Merke ich überhaupt, dass ich im Flugzeug sitze? Oder liege ich sogar? Braucht man überhaupt einen Piloten im Flugzeug? Was tut sich im Bereich Klimaschutz im Luftverkehr? Wie können die Abläufe am Flughafen optimiert werden? Und vor allem: Kann Fliegen eigentlich auch bequem sein? Alle Antworten auf diese Fragen gebe ich Euch im Folgenden.

Flughafen Fenster

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Das sicherste Verkehrsmittel der Welt erfreut sich noch immer wachsender Beliebtheit und der große Anstieg der Passagierzahlen muss von den Flugzeugherstellern und Airlines bewältigt werden. Etwa 200.000 Flugzeuge heben pro Tag von den Startbahnen dieser Welt ab. Auch die Logistik am Flughafen wird täglich tausendfach auf die Probe gestellt und bietet viel Optimierungspotenzial. Mit der Frage nach der Veränderung meine ich nicht etwa die bemannte Landung auf dem Mars oder den Weltraumtourismus, sondern die Veränderungen der Verkehrsflugzeuge – auch mit Blick auf den Klimaschutz – und die Verbesserung der Abläufe an den Flughäfen in den nächsten Jahren bis Jahrzehnten.

Wie sieht die Flugzeugkabine der Zukunft aus?

Fangt ruhig an zu träumen, denn es gibt viele Dinge, die die Flugzeughersteller in ihre Pläne für die Optimierung der Flugzeugkabine und für die Sicherheit an Bord für Passagiermaschinen aufgenommen haben. Welche Pläne und Ideen das sind und ob sie in absehbarer Zukunft realisiert werden können, zeige ich Euch jetzt:

Komfort  & Service im Flugzeug

Bequemer, leichter und futuristisch lautet die Devise im Inneren der Flugzeuge. In 10.000 Metern Höhe könnte es also schon bald der Vergangenheit angehören, dass Ihr den Atem des Passagiers aus der Reihe hinter Euch im Nacken spürt. Durch ein optimiertes Kabinendesign mit verschachtelten Sitzen und speziellen Lounge-Bereichen könnt Ihr vielleicht schon bald auch bei Kurzstreckenflügen durch Europa die Beine etwas weiter ausstrecken. Das reicht Euch nicht? Kürzlich hat die Airline Air New Zealand Pläne vorgestellt, die Euch noch mehr Komfort ermöglichen sollen: Das Projekt mit dem Namen „Skynest“ könnte den Passagieren von Langstreckenflügen in der Economy Class schon bald ganz besondere Schlafkapseln bieten, die Ihr stundenweise mieten könnt. Die Kabinen mit Vorhängen für eine erhöhte Privatsphäre sollen zwei Meter lang und 58 Zentimeter breit sein und würden sich perfekt eignen, um ganz entspannt ein Nickerchen zu machen. Ob und wie sich die Idee tatsächlich realisieren lässt, bleibt allerdings noch abzuwarten. Insgesamt vielversprechende Aussichten, oder?

Apropos Aussichten: Stellt Euch vor, Ihr sitzt in einer transparenten Flugzeugkabine und könnt bei einem 360-Grad-Panorama über die Wolkendecke schauen. Wer sich schon heute über Fluglinien mit WLAN-Bereitstellung über den Wolken freuen darf, der wird in Zukunft von den personalisierten und intelligenten Unterhaltungssystemen begeistert sein. Eure Smartphones verbinden sich mit den intelligenten Sitzen und die Unterhaltungskonzepte lassen Euch vergessen, dass Ihr überhaupt im Flugzeug sitzt. Die Crew bietet einen auf Euch persönlich abgestimmten Service und dass Ihr Euren Kaffee am liebsten mit Zucker und Milchschaum trinkt, ist in der Bordküche beim Fliegen in der Zukunft schon lange vor dem Abflug vermerkt. Solltet Ihr doch einmal lieber einen Wein statt Wasser trinken wollen, genügt die Bestellung übers Smartphone.

Flugzeug 1. Klasse

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Technische Ausstattung

Ohne Frage: rund 80 Prozent aller Flugzeug-Unfälle sind auf menschliches Versagen zurückzuführen. Wäre es daher nicht sinnvoll, Piloten aus dem Cockpit zu verbannen und den Autopiloten die gesamte Verantwortung und Arbeit übernehmen zu lassen? Nun ja, ganz so einfach ist das nicht. Der Autopilot im Cockpit wurde dafür konzipiert, dass die Piloten aufgrund immer komplexer werdender Systeme im Flugzeug entlastet werden. Gerade bei schlechter Wetterlage wie Nebel und heftigen Winden unterstützt der Autopilot die Crew und gibt ihnen so die Möglichkeit, sich auf andere Dinge, die für den reibungslosen Ablauf eines Flugs wichtig sind, zu konzentrieren.

Der erste Autopilot war rein mechanisch, mittlerweile helfen voll computerisierte Systeme beim reibungslosen Ablauf des Fluges. Und auch dem Autopiloten werden immer mehr Aufgaben zugeteilt. Mittlerweile hat der Flugzeughersteller Airbus sogar ein System entwickelt, dem es erlaubt ist, in Notsituationen die Befehle des Kapitäns zu übersteuern. Kritiker sind von dieser Entwicklung gar nicht begeistert. Doch ist es überhaupt vorstellbar, ganz ohne Crew zu fliegen und sich voll auf die Arbeit des Autopiloten zu verlassen?

Rein technisch gibt es nur wenige Zweifel, da die Systeme im Cockpit zuverlässig arbeiten. Dennoch müssten die Flugzeuge mit zusätzlichen weiteren technischen Komponenten ausgestattet werden, um Menschen am Steuer überflüssig machen zu können. Das ist nicht nur extrem kostspielig, sondern auch gesetzlich schwer zu realisieren. Davon abgesehen können sich viele Menschen nicht vorstellen, in ein Flugzeug zu steigen und dabei ihr Leben von einem Computer abhängig zu machen. Also: Allzu bald wird es ein Cockpit ohne Captain nicht geben, so ganz sind die Piloten dann nämlich doch noch nicht zu ersetzen.

Jumbo Jet Cockpit Flugzeug

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Wie verändert sich Fliegen in der Zukunft im Bereich Klimaschutz?

Durch den sehr stark wachsenden Flugverkehr und dem damit verbundenen stetig größer werdenden Verbrauch von Kerosin steigt natürlich auch der Anteil der Luftfahrt am Treibhauseffekt. Ein Graus für jeden, der sich für den Klimaschutz einsetzt. Auch der Erdölvorrat ist begrenzt. Doch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten soll es umweltfreundliche Alternativen im Luftverkehr geben. So gehen die Überlegungen in Richtung leises, energieeffizientes und vor allem sauberes Fliegen.

Emissionsfreies und damit klimafreundliches Fliegen könnte durch den Einsatz von großen Batterien für die Triebwerke der Flugzeuge realisiert werden. Da die größten Jets jedoch voraussichtlich niemals allein mit Batterien betrieben werden können, setzen die Entwickler ebenfalls auf Hybridsysteme und auch Solarenergie wird derzeit heiß diskutiert, um den Treibstoffverbrauch zu reduzieren. Vor allem bei Flugzeugen sind die Emissionen besonders klimaschädlich, da sie direkt in den höheren Luftschichten abgegeben werden. Bereits in den letzten 40 Jahren hat man es geschafft, den Verbrauch von Kerosin – zum Beispiel durch die Verbesserung der Aerodynamik – auf ein Drittel zu reduzieren. Eine weitere mögliche Maßnahme, um den Treibhauseffekt einzuschränken, ist die Verwendung von neuen Materialien und speziellem Biosprit statt Kerosin, um schädliche Abgase beim Treibstoff einsparen zu können.

Die Forschung setzt alles daran, das Fliegen in der Zukunft umweltfreundlicher zu gestalten. Wenn Euch das nicht schnell genug geht: Ihr könnt mittlerweile durch Ausgleichszahlungen „klimaneutral“ fliegen. Das behebt zwar noch nicht das Problem, aber erzeugt mehr Aufmerksamkeit und ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Schaut zum Beispiel bei atmosfair vorbei, um den Ausstoß von CO2 für Eure Flüge auszugleichen.

Flugzeug Turbine

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Wie werden die Abläufe am Flughafen optimiert?

Auf den Flughäfen dieser Welt ist man perfekt mit dem Rest der Welt vernetzt, innerhalb weniger Stunden in der Luft reist man von Europa nach Amerika. Aber wer kennt es nicht? Die Abfertigung am Flughafen dauert immer noch eine halbe Ewigkeit. Die Anreise, bei der man vorsichtshalber direkt eine Stunde mehr einplant, die Parkplatzsuche, die Gepäckaufgabe, bei der man sich mitunter die Beine in den Bauch steht, die Sicherheitskontrolle, bei der sich immer eine riesige Menschentraube sammelt und nicht zuletzt die Minuten am Gate, bevor man endlich das Flugzeug betreten darf. Immer wieder heißt es: Warten, warten, warten – um sich dann doch mit einer halben Stunde Verspätung von der Startbahn zu erheben.

Viele Forscher beschäftigen sich mit der Frage, wie die Passagiere noch schneller transportiert werden können. Ein Ansatz ist es, sogenannte Stadtflughäfen zu errichten. Ihr kommt mit dem Zug im unterirdischen Bahnhof an, gebt Euer Gepäck auf, passiert die Sicherheitskontrolle und schon erhebt Ihr Euch in die Lüfte. Das ehrgeizige Ziel dabei: Von Ankunft bis Abflug vergehen maximal 30 Minuten. Doch auch an den bestehenden Flughäfen gibt es viele Möglichkeiten, die Zeit zwischen Ankunft am Flughafen und Abflug zu verkürzen beziehungsweise bequemer zu gestalten. Durch die bereitgestellten Informationssysteme bekommt Ihr bei der Anreise einen passenden Parkplatz zugewiesen, werdet von dort aus direkt abgeholt und zur Sicherheitskontrolle gebracht. Die Koffer-Etiketten habt Ihr zu Hause bereits ausgedruckt und das Gate findet Ihr auch durch die Anweisungen auf Eurem Smartphone. Rosige Aussichten!

Flughafen Warten

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Fliegen kann so schön sein! Ihr merkt schon: Ideen gibt es viele, um das Fliegen in der Zukunft zu optimieren. So schnell werdet Ihr aber leider nicht ohne Stress, komplett emissionsfrei und Cocktails schlürfend über den Wolken schweben. Trotzdem bringen Euch die unzähligen Flugzeuge natürlich jederzeit zu den verschiedensten Flughäfen und damit den schönsten Reisezielen dieser Welt!

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