Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair möchte rechtliche Schritte gegen die geplante Lufthansa-Rettung einleiten. Nachdem im Zuge der Corona-Krise ein staatliches Hilfspaket über neun Milliarden Euro für die größte deutsche Fluggesellschaft beschlossen wurde, kündigt die irische Konkurrenz um CEO Michael O’Leary nun an, diesen Beschluss anfechten zu wollen – von Wettbewerbsverzerrung und Preisvorteilen ist die Rede.

Ryanair Flugzeug

©Ryanair

Ryanair plädiert auf Wettbewerbsverzerrung

In einer offiziellen Mitteilung machte Ryanair-Chef Michael O’Leary nun klar, was er von dem geplanten Hilfspaket hält. „Lufthansa ist süchtig nach staatlichen Beihilfen“, heißt es darin. Und er geht noch weiter und will in dem Verhalten der Bundesregierung Doppelmoral erkennen: „Die deutsche Regierung ignoriert weiterhin die EU-Regeln, wenn es in ihrem Interesse ist damit große deutsche Unternehmen zu subventionieren, aber sie hält dann jeder anderen EU-Regierung Vorträge über Einhaltung von Regeln, wenn die diese ignoriert.“ Außerdem würde der Wettbewerb durch die geplante Rettung verzerrt werden. Lufthansa könne sein Monopol in Deutschland somit weiter ausbauen und Airlines wie Ryanair müssten ohne staatliche Hilfe mit der deutschen Fluggesellschaft konkurrieren. Außerdem kritisiert Ryanair, dass die Lufthansa mithilfe des staatlichen Rettungspaketes deutlich günstiger auf den Markt gehen könne. Deshalb kündigt O’Leary an, Berufung gegen diesen Beschluss einlegen zu wollen, sollte er in Kraft treten.

Staatliches Hilfspaket für Lufthansa

Um die größte deutsche Fluggesellschaft aus der Corona-Krise zu retten, hat die Bundesregierung nach lang anhaltenden Verhandlungen ein staatliches Rettungspaket über neun Milliarden Euro beschlossen. Allerdings ist dieses Hilfspaket durch die EU-Kommission auch mit Auflagen verbunden, weshalb der Aufsichtsrat der Lufthansa eine Entscheidung über die Annahme selber zunächst verschoben hat.

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