Bisher ist noch nicht abzusehen, wann Flugzeuge wieder abheben und Menschen wieder reisen dürfen. Die weltweiten Reisewarnungen aufgrund der Corona-Pandemie sorgen weiterhin für Einschränkungen in der Reisebranche. Ryanair rechnet nach der Krise allerdings mit einer raschen Erholung der Billigfluggesellschaft und bereitet sich auf den Preiskampf um Last-Minute-Buchungen vor. Wird es wirklich 99-Cent-Flüge geben?

Ryanair Flugzeug

©Ryanair

Zahlreiche Experten des Flugverkehrs gehen davon aus, dass es lange dauern wird, bis sich der Luftverkehr von der Corona-Krise erholt . Der Chef der Billig-Airline Ryanair Michael O’Leary sieht das anders. Er ist der Meinung, dass es für alle Airlines sehr schnell wieder in die Lüfte geht und rechnet aus diesen Gründen mit einem „Preiskrieg“ innerhalb des Flugmarkts. Nach Ansicht von O’Leary wird Ryanair diesen auch gewinnen, denn die Airline kann beim „massiven Preisdumping“ angeblich mithalten.

Ryanair rechnet mit erheblichen Preisnachlässen

„Ob es nun 9,99 Euro, 4,99, 1,99 oder 99 Cent pro Sitzplatz sind, ist uns fast egal – kurzfristig geht es uns nicht darum, Geld zu verdienen, sondern darum, unsere Piloten und das Kabinenpersonal wieder zum Fliegen und das Flugzeug wieder in die Luft zu bekommen“, sagte Michael O’Leary am Mittwoch gegenüber Reuters.

Sein optimistischer Ausblick bringt den Ryanair-Chef in Konflikt mit Kollegen der Lufthansa oder Analysten, die erst gegen April 2023 eine Rückkehr zum Flugverkehr, wie er vor der Corona-Krise war, sehen. Flugzeughersteller und sogar die Internationale Luftverkehrs-Vereinigung IATA haben ebenfalls von einer langsamen Erholung von der Corona-Pandemie gewarnt. Ryanair geht aber davon aus, dass europäische Flüge zwar bis zu einer „begrenzten“ Wiederaufnahme im Juni auf dem Boden bleiben werden, sich das innereuropäische Reisen danach allerdings durch erhebliche Preisnachlässe und Last-Minute-Angebote erholt.

2021 erwartet O’Leary ein Rekordjahr

Ryanair rechnet 2021 mit einem Rekordjahr. Bei der Airline wird davon ausgegangen, dass die Ticketpreise zwar niedriger sein werden, dafür aber die Ölpreise sinken und somit auch die Kosten für die Fluggesellschaften. Damit sich die Flughäfen ebenfalls von der Corona-Krise erholen können, werden sie durch geringere Gebühren versuchen, ein möglichst hohes Verkehrsaufkommen zu sichern, so vermutet O’Leary. Er sagte, der Sommer 2021 habe ein großes Potenzial, da die Urlauber die Reisepläne des Vorjahres nachholen möchten. Ob sich Ryanair-Chef O’Learys Erwartungen bewahrheiten, wird sich zeigen.

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