Ein Urlaub in Honduras ist nicht besonders üblich. Grund dafür ist unter anderem die mediale Abdeckung der Städte San Pedro Sula und Tegucigalpa. Sie werden häufig als eine der gefährlichsten Städte der Welt eingeordnet. Was heißt das aber für Touristen? Ist das restliche Land ebenfalls gefährlich, oder kann es problemlos bereist werden? So viel kann ich Euch bereits verraten: Das Land hält unglaubliche Naturlandschaften und kulturelle Schätze für Euch bereit, weshalb immer mehr Touristen einen Urlaub in Honduras machen. Entlang der Karibikküste hangeln sich zahlreiche palmengesäumte Strände, im Inneren des Landes verstecken sich weltberühmte antike Maya-Städte im tropischen Regenwald und die Inseln Islas de la Bahía beherbergen einen Teil des zweitgrößten Riffsystems der Welt zum Tauchen. Zudem könnt Ihr in die Verhaltensweisen unterschiedlicher indigener Stämme eintauchen. Wie gefährlich ein Land wirklich ist, hängt auch ein bisschen von Eurem Reiseverhalten ab. Deshalb möchte ich Euch nun gut auf Euren Honduras Urlaub vorbereiten!

Honduras Urlaub

©Manuel Chinchilla/Shutterstock

Reiseziele im Überblick

Zahlen & Fakten

  • Hauptstadt: Tegucigalpa
  • Einwohnerzahl: 8,9 Millionen
  • Religion: überwiegend römisch-katholisch & protestantisch
  • Währung: Lempira (HNL)
  • Amtssprache: Spanisch
  • Klima: tropisches Klima
  • Honduras wurde 1502 von Christoph Kolumbus entdeckt
  • Das Land galt durch seine Bananen-Wirtschaft bis 1930 als „Bananenrepublik“
  • Die Währung Lempira wurde nach einem Indianerhäuptling benannt
  • 48 Prozent des Landes bestehen aus Regenwald: Honduras beherbergt damit den größten zusammenhängenden Regenwald Zentralamerikas

Anreise

Direktflüge aus Deutschland nach Honduras gibt es bisher noch nicht. Deshalb machen die meisten Flüge ab Deutschland einen kleinen Zwischenstopp in New York, Chicago oder Miami. Die Mehrzahl der internationalen Flüge kommen an den Flughäfen in Tegucigalpa und San Pedro Sula an. Wenn Ihr auf die Insel Roatán möchtet, dann findet Ihr Direktverbindungen ab Houston, Miami, Atlanta und einmal wöchentlich sogar ab Mailand. Wenn Ihr nur zur Durchreise während eines größeren Backpacking Trips in Honduras seid, dann könnt Ihr über die Strecke der Panamerikana nach El Salvador und Nicaragua weiter sowie im Westen nach Guatemala reisen. Für die länderübergreifende Weiterreise verkehren internationale Buslinien wie beispielsweise Tico Bus, King Quality, Hedman Alas und El Rey Express oder Ihr leiht Euch einen Mietwagen und passiert die Strecke auf eigene Faust.

Visum

Für einen touristischen Aufenthalt in Honduras benötigt Ihr zunächst kein Visum. Ihr erhaltet bei der Einreise eine gebührenfreie Aufenthaltserlaubnis von 90 Tagen. Wenn Ihr als Backpacker im Gesamten CA-4-Gebiet unterwegs seid, der die Länder El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua umfasst, dann gilt eine Sonderreglung. Im Gesamtraum des CA-4-Gebietes erhaltet Ihr ebenfalls nur eine Gesamterlaubnis von maximal 90 Tagen. Doch jetzt keine Angst, drei Monate sind eine lange Zeit, um Zentralamerika unsicher zu machen. Bei der Überquerung von Landesgrenzen des CA-4-Gebietes erhaltet Ihr zudem keine Aus- und Einreisestempel. Bei einer längerfristigen Reise oder bei einem Aufenthalt zu anderen Zwecken, müsst Ihr ein Visum vor Einreise bei der Botschaft von Honduras in Berlin beantragen.

Sicherheit

Beim Reisen durch Honduras ist definitiv Umsicht geboten. Doch das heißt nicht, dass ein Urlaub in Honduras völlig ausgeschlossen ist. Allgemein solltet Ihr in einem Land, in dem eine recht große Armut herrscht, Eure Wertsachen wie Smartphones, Kameras, teuren Schmuck oder Uhren sowie Markenkleidung nicht in der Öffentlichkeit präsentieren. Versucht Euch dem Land entsprechend anzupassen, damit Ihr niemanden einen Grund gebt, Euch zu beklauen. Das Land kann also bereist werden, wenn Ihr zudem folgende Grundregeln beachtet.

  • Vermeidet Demonstrationen, Kundgebungsorte und Menschenansammlungen
  • Das Reisen per Anhalter sollte (vor allem bei Frauen) unterlassen werden
  • Keine Strandbesuche nach Sonnenuntergang
  • Besondere Vorsicht in den Städten San Pedro Sula, Tegucigalpa und La Ceiba (vor allem bei Dunkelheit)
  • Mitzuführende Wertsachen sollten versteckt am Körper transportiert werden (z.B.: Bauchtasche unter dem Shirt)
  • Bewahrt Eure restlichen Wertsachen in einem Safe auf (Tipp: Vorhängeschloss mitbringen)
  • Falls Ihr ein Taxi benutzt, dann nur die sogenannten „Radiotaxis“

Weitere Hinweise zu den Einreisebestimmungen und zur Sicherheit in Honduras könnt Ihr aus der Website des Auswärtigen Amts nachlesen.

Beste Reisezeit

Honduras liegt in Zentralamerika zwischen dem Karibischen Meer im Osten und dem Pazifik im Westen. Im ganzen Land herrscht tropisches Klima, wobei dieses je nach Breitengrad variieren kann. Hinzu kommen klimatische Veränderung aufgrund des hohen Gebirges im Westen, das Höhenmeter von bis zu 2.800 Metern erreicht. An der Karibikküste fällt das ganze Jahr über gleichmäßig Niederschlag, wohingegen an der Pazifikküste zwischen Regen- und Trockenzeit unterschieden werden kann. Da der Regen meist nur kurz und zur gleichen Zeit am Nachmittag fällt, kann Honduras das ganze Jahr über bereist werden. Empfohlen wird dennoch meist die Trockenzeit von Januar bis April.

Klimatabelle Tegucigalpa

Jan
25
9
27
5
Feb
27
9
26
3
Mrz
29
9
27
2
Apr
30
8
27
2
Mai
30
8
28
9
Jun
28
6
29
13
Jul
27
8
29
11
Aug
28
8
29
11
Sep
28
8
30
16
Okt
27
7
29
13
Nov
26
7
28
8
Dez
25
8
27
7

Tipps für Backpacking 

Dass Honduras nicht das klassische Reiseland ist, sollte für die meistens Backpacker Grund genug sein, dort hinzureisen. Backpacken in Honduras hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen ist das Land deutlich günstiger als andere zentralamerikanische Länder wie Panama oder Costa Rica und zum anderen seid Ihr hier von dichten Touristenmassen verschont und könnt die unberührte Natur ganz für Euch alleine entdecken. Als europäischer Backpacker könnt Ihr in Honduras je nach Reiseverhalten mit mindestens 15 Euro am Tag auskommen. Etwas teurer wird es auf den touristisch erschlossenen Islas de Bahía. Natürlich gibt es dabei immer ein paar Tipps und Tricks, wie Ihr Geld bei einem Urlaub in Honduras sparen könnt.

  • Essen an den Straßenständen bekommt Ihr schon für nen Appel und ein Ei
  • Einheimisches Bier ist günstiger als importiertes Bier
  • Mit dem Bus reist Ihr am billigsten und einfachsten
  • Inlandsflüge lohnen sich nur nach Roatán
  • Zum günstigen Übernachten bieten sich Camping, Hütten oder Hostels an
Honduras Dschungel Brücke

©Just dance/Shutterstock

Sehenswürdigkeiten

Bei Eurem Urlaub in Honduras trefft Ihr auf unzählige Sehenswürdigkeiten, die vom Menschen erschaffen oder von der Natur beeinflusst wurden. Kennzeichnend für die Kultur in Honduras sind die ehemaligen Maya-Stämme und Indigenen, die sich im Urwald niedergelassen haben. Da das Land fast zur Hälfte aus Regenwald besteht, bietet es Lebensräume für unzählige Pflanzen- und Tierarten. Außerdem offenbart so viel unberührte Natur immer eindrucksvolle Highlights wie Wasserfälle, natürliche Seen oder unfassbar hohe Bäume. Die Must Sees von Honduras habe ich Euch nun zusammengefasst.

Honduras Roatan Ozean

©Mendenhall Olga/Shutterstock

Islas de la Bahía

Um diese traumhaften Inseln Útila, Roatán und Guanaja kommt Ihr nicht herum. Diese Inseln in der Karibik grenzen an das als UNESCO Weltkulturerbe erklärte Belize-Barrier-Riff, welches eine facettenreiche Korallenvielfalt besitzt und für eine atemberaubende Unterwasserwelt sorgt. Schnorchel- und Tauchfans kommen hier definitiv auf ihre Kosten. Es ist nicht verwunderlich, dass die Islas de la Bahía zum touristischen Zentrum von Honduras erkoren wurden. Die beliebteste Urlaubsinsel ist Roatán. Was es auf Roatán alles zu entdecken gibt und welche Strände am schönsten sind, erfahrt Ihr in meinen Tipps für Roatán.

Roatán Tipps

Honduras Copan Ara Mayaruinen

©Diego Grandi/Shutterstock

Copán

Für alle Dschungelliebhaber ist ein Abstecher nach Copán ein absolutes Muss. Warum? Weil in Copán vor rund 1.500 Jahren – zur Zeit des Maya-Klassikums – ungefähr 20.000 Menschen gelebt haben sollen. Was sie hinterlassen haben ist eine weltberühmte, gut erhaltene Ausgrabungsstätte, die einen Einblick in die die antike Maya-Stadt gibt. Die Highlights der ehemaligen Maya-Stadt sind der Ballspielplatz, die Akropolis, der Tempel 26, der Altar Q und die Stelen. Obwohl Copán eine vergleichsweise kleine Maya-Stätte ist, galt sie ihrer Zeit als Zentrum der Maya-Zivilisation. Seit 1980 gehört diese Sehenswürdigkeit zum UNESCO Weltkulturerbe. Für Euren Besuch empfiehlt es sich bereits vor Parköffnung dort zu sein. So könnt Ihr nicht nur die kühlen Morgenstunden nutzen, sondern auch live bei der Fütterung der Aras dabei sein, die jeden morgen hungrig am Tor warten. Der Park hat ganzjährig von 8 bis 17 Uhr geöffnet.

Honduras Pulhapanzak Wasserfall

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Nationalparks

Holt die Wanderstiefel raus, schmiert Euch mit Mückenschutz ein und legt Euch Kompass und Karte zurecht. Es geht in den tiefen Dschungel von Honduras! Während Ihr die dichten Büsche aus dem Weg schlagt, trefft Ihr auf tobende Affen, zuckersüße Faultiere und leuchtende,wildwachsende Orchideen. Doch achtet darauf wo Ihr hintretet, denn es können sich plötzlich Bäche auftun, die Euch zu wild plätschernden Wasserfällen führen. Klingt abenteuerlich? Ist abenteuerlich! In Honduras gibt es gleich mehrere Nationalparks, die es zu entdecken gilt. Wer nicht gut zu Fuß ist, kann die Nationalparks von Honduras auch alternativ beim Wasserwandern oder Rafting erkunden. Übrigens: Auch Teile der indigenen Bevölkerung von Honduras leben abgeschottet von der Zivilisation im Dschungel. Wer sich also auf eigene Faust auf Expedition begibt – wovon abgeraten wird! – könnte Bekanntschaft mit ihnen machen.

  • La Tigra Nationalpark: Er liegt 40 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Über dem Regenwald schwebt eine dichte Nebelwolke, die ihm eine mystische Atmosphäre verleiht. Zahlreiche Wanderwege mit unterschiedlichen Längen und Erfahrungsstufen durchziehen den Nationalpark.
  • See Yojoa: Wenn Ihr lieber Vögel beobachten möchtet, dann empfehle ich Euch am See Yojoa, dem größten See Honduras, vorbeizuschauen. Er grenzt gleich neben den zwei beeindruckenden Nationalparks Cerro Azul Meambar und Santa Bárbara, weshalb sich hier eine kombinierte Wanderung anbietet.
  • Cerro Azul Meambar: Dieser Nationalpark verzeichnet eine große Biodiversität und ein hohes Artenreichtum. Außerdem gibt es hier unzählige Bäche und rasende Wasserfälle zu entdecken. Bei der Wahl der Wanderwege könnt Ihr selbst entscheiden, durch welche Waldarten Ihr marschieren möchtet. Haltet dabei immer Eure Augen nach tropischen Vögeln, Orchideen und den dort lebenden Tierarten offen.
  • Nationalpark Pico Bonito: Den zweithöchsten Gipfel des Landes mit 2.435 Metern Höhe findet Ihr im Nationalpark Pico Bonito, wo Ihr auch auf viele schwarze Brüllaffen trefft.
  • La Mosquitia: Dieses Regenwaldgebiet ist touristisch noch kaum erschlossen und deshalb nur für echte Abenteurer etwas. La Mosquitia umfasst das größte Regenwaldgebiet Mittelamerikas, welches sich an die Karibikküste schmiegt. Hier hat sich der Stamm der Misquito Indianer niedergelassen. Mitten in der wilden Region liegt der Biosfera de Río Plátano, der den Lebensraum für über 8.000 Pflanzenarten, 250 Reptilien und Amphibien, 700 Vogelarten und 110 verschiedene Säugetierarten bietet. Ihr wollt Euch wie echte Forscher durch Büsche schlagen? Dann seid Ihr hier genau richtig!
Honduras Roatan Strand

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Die schönsten Strände

Die schönsten Strände Honduras findet Ihr auf den Islas de la Bahía. Aber auch die Inselgruppe der Cayos Cochinos beherbergt wunderschöne Strände, die mit den unberührten Riffen der Region verbunden sind. Die Inselgruppe ist ein Meeresnationalpark, der aus den zwei Inseln Cochino Menor und Cochino Mejor sowie 14 kleinen Koralleninseln besteht. Im Ort Tela an der Karibikküste trefft Ihr auf weitere eindrucksvolle Strände. Außerdem könnt Ihr hier Badeurlaub und Sightseeing perfekt miteinander verbinden, denn in der Altstadt von Tela stehen heute noch imposante Bauten aus der Zeit der Kolonialisierung. In der Umgebung befinden sich eine Vielzahl an Dörfern in der Garifunas leben, eine Volksgruppe afrikanischer Abstammung, deren Vorfahren damals von den Spanien in der Region Tela ausgesetzt wurden.

Honduras Teigfladen

©Manuel Chinchilla/Shutterstock

Essen in Honduras

Im Vergleich zu den Nachbarländern hat die Küche Honduras eine größere Vielfalt zu bieten, als man anfangs vielleicht denkt. Grund dafür sind die zahlreichen kulinarischen Einflüsse der Einwanderer und Indigenen. Probiert unbedingt die regionalen Baleadas. Dabei handelt es sich um honduranische Teigfladen, die ein bisschen an mexikanische Tortillas erinnern und mit Avocado, Ei, Hühnchen oder Rind gefüllt werden. Diese findet Ihr kostengünstig an fast jeder Straßenecke. Lecker, sättigend und günstig! In den touristischen Gebieten des Landes findet Ihr Köstlichkeiten aus aller Welt. Die internationalen Einflüsse haben sich auch auf die Küche Honduras übertragen und finden sich meisten in den mittelklassigen und gehobeneren Restaurants wieder. Ein weiteres Hauptnahrungsmittel in Honduras ist Fisch, den es gerade in den Küstengebieten in großen Mengen gibt.

Seid Ihr jetzt bereit für Euren Honduras Urlaub, liebe Urlaubstracker? Dann schaut Euch am besten in meinen Reiseschnäppchen um und haltet Ausschau nach dem passenden Angebot! Wenn Ihr immer über die besten Schnäppchen informiert werden und kein Angebot verpassen wollt, meldet Euch ganz bequem für meinen Deal Alarm oder Newsletter an. Ihr mach einen Backpacking Trip durch Mittelamerika? Dann habe ich auch noch exklusive Tipps für NicaraguaPanamaGuatemalaEl Salvador oder Costa Rica in petto!