Kroatien, eines der beliebtesten Urlaubsländer, wird jedes Jahr aufs Neue von vielen Touristen besucht. Wie bei einem Urlaub nach Kroatien das Land und dessen Natur geschützt werden kann und was Ihr tun könnt, erfahrt Ihr hier. Der Sanfte Tourismus in Kroatien wird stetig weiter ausgebaut.

Kroatien Weg See

Die Natur von beliebten Reiseländern muss geschützt werden. ©Gaspar Janos/Shutterstock.com

Massentourismus in Kroatien

Kroatien ist bekannt für seine sauberen Strände, ausgezeichnete Wasserqualität und atemberaubende Nationalparks. All dies macht Kroatien geradezu prädestiniert für einen Urlaub im Sinne des Sanften Tourismus.

Doch der Eindruck kann trügen. 2022 verzeichnete das Land knapp 18,9 Millionen Ankünfte von Touristen an der Adria, in dem gerade einmal 4,1 Millionen Menschen leben. Dabei konzentriert sich der Besucheransturm auf ausgewählte Regionen und Städte, die mit dem Overtourism zu kämpfen haben.

Kroatien Adria Brac Bucht

So schön! Und das soll auch so bleiben. ©xbrchx/Shutterstock.com

Die Politik ist sich bewusst, dass Handlungsbedarf besteht, um die Vorteile des Tourismus nicht auf Kosten der Natur und des Landes auszuspielen. Aber auch Reisende selbst können bestimmte Faktoren berücksichtigen, um den Wandel hin zum Sanften Tourismus in Kroatien zu begünstigen und voranzubringen.

In den letzten Jahren hat der Tourismus in Kroatien stetig zugenommen. Und auch Prognosen rechnen mit einer weiterhin steigenden Tendenz. Der Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle für die Wirtschaft und hat zudem auch positive Auswirkungen für die kroatische Bevölkerung.

Kroatien Sakarun Bucht

Nehmt Euren Müll immer direkt mit. ©C.L/Shutterstock.com

Durch Investitionen für den Tourismus wird die Infrastruktur im Land ausgebaut, Dienstleistungen verbessert und dadurch die Lebensqualität im Allgemeinen. Zudem sind viele Arbeitsplätze eng mit dem Tourismus verknüpft. Die negativen Effekte sind oftmals nur dann sichtbar, wenn sie akut sind.

Sanfter Tourismus

Vom Overtourism betroffene Reiseziele

Im Falle von Kroatien zeigen sich die Probleme des Tourismus vor allem in den sehr beliebten Ferienregionen. Diese platzen buchstäblich aus allen Nähten und kämpfen heute schon damit, die Besuchermassen einzudämmen und in den Griff zu bekommen. Dies betrifft insbesondere die kroatischen Inseln, berühmte Städte und Attraktionen.

Pag & Porec

Kroatien Porec Stadtmauer

Porec leidet an Overtourism. ©footageclips/Shutterstock.com

Die kroatische Insel Pag ist durch ihr vielfältiges Angebot gleich bei zwei Besuchergruppen besonders beliebt: Familienund Feierwütige.

Der Partytourismus konzentriert sich vor allem auf den Ort Novalja im Norden der Insel. Dort haben sich entlang des Strandes Zrce, der auch als das Ibiza Kroatiens bezeichnet wird, zahlreiche Diskotheken, Clubs und Bars niedergelassen, die jedes Jahr in den Sommermonaten Party nonstop versprechen.

Auch die Stadt Porec in Istrien hat sich bei jungen Urlaubern als Top Destination für einen Partyurlaub etabliert. Die Folgen: Eine Menge junger Leute, die eine Menge Müll produzieren.

Dubrovnik

Kroatien Dubrovnik Altstadt Luftbild

Dubrovnik ist das historische Herz Kroatiens. ©Dreamer4787/Shutterstock.com

Die Stadt Dubrovnik ist das historische Herz Kroatiens. Das Zentrum bietet beeindruckende Architektur und einen authentischen Blick in die Geschichte des Landes. Somit verwundert es nicht, dass Touristen während des Urlaubs auch einen Abstecher hierher machen.

Spätestens seit dem Erfolg der Fernsehserie Game of Thrones hat der Bekanntheitsgrad von Dubrovnik enorm zugenommen – und damit auch der Besucheransturm. Hinzu kommt, dass Dubrovnik auch im Rahmen von Kreuzfahrtenangesteuert wird, die eine Vielzahl an Tagesbesuchern und eine zusätzliche CO2-Belastung mitbringen.

Kroatien Dubrovnik Aussicht

Die Anzahl der Tagesgäste in Dubrovnik ist begrenzt. ©Gaspar Janos/Shutterstock.com

In Dubrovnik ist der Ansturm in der Hauptsaison so hoch, dass das UNESCO-Komitee damit drohte, der Stadt seinen Status als Weltkulturerbe abzuerkennen.

Derzeit arbeitet die Stadt daran, die Anzahl der Touristen auf 4.000 pro Tag zu beschränken. In diesem Zuge wurde auch die Anzahl der ankernden Kreuzfahrtschiffe auf maximal zwei pro Tag reduziert.

Plitvicer Seen & Krka Nationalpark

Kroatien Plitvicer Seen Winter See

Auch die Plitvicer Seen sind sehr beliebte Reiseziele in Kroatien. © Radu Cadar/Shutterstock.com

Die Nationalparks in Kroatien erfreuen sich großer Beliebtheit! Insbesondere die Plitvicer Seen und der Krka Nationalpark ziehen jährlich Millionen von Besuchern an. Der direkte Eingriff des Menschen in sensible Ökosysteme kann weitreichende Folgen haben und der Natur dauerhaft schaden.

Alle Reisen, die im Sanften Tourismus stattfinden, findet Ihr hier:

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Reiseziele fernab vom Massentourismus

Es gibt sie immer noch: Die kleinen, romantischen Fischerdörfchen jenseits des Massentourismus. Vor allem die Regionen und Inseln südlich von Split, mit Ausnahme von Dubrovnik, versprechen einsame Strände, urige Häuser und Authentizität. Auch das kroatische Hinterland ist touristisch weitestgehend unerschlossen.

Kroatien Adria Brac Sandstrand

Entdeckt das Kroatien abseits des Massentourismus. ©Littleaom/Shutterstock.com

Lastovo

Die gerade einmal 40 Quadratkilometer kleine dalmatinische Insel ist die vom Festland am weitesten entfernte, bewohnte kroatische Insel.

Sie ist Teil des gleichnamigen Inselarchipels und bildet die größte Insel unter den insgesamt 46 Inseln. Um die 800 Einwohner leben heute in den insgesamt sechs Dörfern auf Lastovo.

Fast 70 Prozent der Fläche sind mit Wald bedeckt. Zusammen mit der bergigen Beschaffenheit bietet die Insel daher optimale Bedingungen für einen Wander- und Aktivurlaub. Bis auf ein einziges Hotel sowie einen Campingplatz werden alle Unterkünfte von privaten Vermietern angeboten. Vom Massentourismus fehlt hier jede Spur.

Medimurje

Die Region Medimurje liegt im nördlichen Hinterland Kroatiens, an der Grenze zu Bosnien. Aufgrund der Naturlandschaft und des Artenreichtums wird sie auch als „Garten Kroatiens“ bezeichnet.

Hier herrscht eine hohe Biodiversität inmitten von Weinbergen, idyllischen Dörfern und unberührter Natur. Der größte Ort der Region ist Sveti Martin na Muri, der unter anderem für seine Thermalquellen bekannt ist.

Visnjica

Die Hochebene Visnjica spielt in Kroatien vor allem für die Landwirtschaft eine zentrale Rolle. Hier wurden die ersten Süßkartoffeln angebaut, die mittlerweile zum festen Bestandteil der dort ansässigen Restaurants geworden sind.

Generell wird in der Region sehr viel Wert auf die Zubereitung mit regionalen Zutaten gelegt: Heimische Kräuter, Sauerkirschen, Holunderblüten und Pilze bestimmen, je nach Saison, die Speisekarte – und das Landschaftsbild.

Das touristische Angebot ist hier sehr naturnah gehalten: Fahrrad fahren, Wandern, Reiten gehen oder Gärtnern.

Kroatien Adria Brac Bucht

Entdeckt Orte, an denen noch nicht so viel los ist. © xbrchx/Shutterstock.com

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Tipps für einen nachhaltigen Urlaub in Kroatien

Um einen Urlaub in Kroatien im Sinne des Sanften Tourismus zu verbringen, gibt es einige Aspekte, die jeder selbst in der Hand hat. Neben klassischen Maßnahmen wie seinen Müll zu entsorgen, den Wasserhahn beim Zähneputzen nicht laufen zu lassen und die Fenster beim Heizen zu schließen, könnt Ihr in Kroatien vor und während der Reise folgende Punkte berücksichtigen:

  • Anreise mit dem Auto: Kroatien erreicht man, je nachdem von wo aus man in Deutschland startet, bereits in fünf Stunden Autofahrt. Wer aus dem Norden kommt, kann die lange Anfahrt mit einem schönen Zwischenstopp, zum Beispiel am Chiemsee, splitten.
  • Neben- statt Hauptsaison: Während der Hauptsaison von Juni bis September ist der touristische Andrang auf Kroatien am höchsten. Ein Urlaub in der Nebensaison schont nicht nur die Ressourcen vor Ort, sondern ermöglicht Euch auch, beliebte Sehenswürdigkeiten ohne Besuchermassen besichtigen zu können.
  • Segeltörns: Die wohl ökologischste Art zu reisen, ist per Windkraft. Zudem eröffnet ein Urlaub vor der Küste Kroatiens eine ganz andere Perspektive auf das Land.
Kroatien Rovinj Strand

Was könnt Ihr noch tun, um die Natur zu schützen? ©Gaspar Janos/Shutterstock.com

  • Unterkünfte: Auch bei der Wahl der Übernachtungsmöglichkeit könnt Ihr ökologisch wertvoll wählen. Private Apartments, Ferienwohnungen oder Ferienhäuser mit eigener Küche sind nachhaltiger als Hotels mit All Inclusive Verpflegung und riesigen Buffets.
  • Agriturismo: Agriturismo beschreibt in erster Linie eine besondere Art der Unterkunft. Kennzeichen dieser sind kleine, familiär geführte Häuser in traditioneller Bauweise, die sich mitten in der Natur befinden und einen starken Kontrast zum urbanen Leben bilden.
  • Lebensmittel: Regionale Gerichte mit frischen Produkten aus einheimischer Herstellung schmecken nicht nur besser und schaffen eine Verbindung zwischen Euch und Eurem Urlaubsort, sondern reduzieren durch den nicht notwendigen Transport auch die CO2-Emissionen.

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